Dampflokfahrt auf der Elmer Eisenbahnstrecke im April 2016 (gefilmt von Bernd Börner / facebook)
Das Dorf hatte vor dem Bau des Distelrasen-Tunnels an der Wasserscheide von Main und Weser erhebliche Bedeutung im Eisenbahnverkehr. Der Bau der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn wurde 1863 noch unter der Regie des Kurstaates begonnen, kam aber so recht erst nach dessen Übernahme durch Preußen in Gang. Das Königreich Preußen konnte die Strecke dann bereits 1868 bis Hanau eröffnen.
→ wikipedia: Frankfurt-Bebraer Eisenbahn Stand: 08.02.2018
Mit den damals vorhandenen technischen Mitteln erschien ein etwa vier Kilometer langer Tunnel durch den Distelrasen für die neue Strecke als zu aufwändig und teuer. Der Landrücken zwischen Fulda und Schlüchtern wurde deshalb mit einer Spitzkehre überwunden. Der dazu erforderliche Bahnhof zum Umspannen der Lokomotiven und dem Wechsel der Fahrtrichtung wurde in Elm errichtet, was nahezu eine Verzehnfachung seiner Einwohnerzahl zur Folge hatte. Elm wurde damit zur „Eisenbahnerstadt“.
Ab 1872 schloss an die Kopfseite des bisherigen Kopfbahnhofs Elm die Bahnstrecke nach Gemünden an.
→ wikipedia: Bahnstrecke Flieden–Gemünden Stand: 08.02.2018
Da alle durchgehenden Züge zwischen Frankfurt/Hanau und Fulda/Berlin in Elm die Fahrtrichtung wechseln mussten, wurde dieser Vorgang bei zunehmendem Verkehr immer unbefriedigender. Da sich auch die Technik des Baus von langen Tunneln, insbesondere durch das nun zur Verfügung stehende Dynamit, erheblich verbessert hatte, entschloss man sich, unter dem Distelrasen einen Tunnel anzulegen. Baubeginn war 1909, vollendet wurde er am 14. Februar 1914, eingeweiht am 1. Mai 1914.
→ wikipedia: Schlüchterner Tunnel Stand: 08.02.2018
Mit der Eröffnung des Tunnels verlor der Bahnhof Elm im Personenverkehr schlagartig seine Bedeutung. Der Rangierbahnhof beschäftigte auch nach dem Verlust des Personenverkehrs weiter viele Menschen. Noch heute arbeiten viele Bewohner des Dorfes bei der Deutsche Bahn AG.